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Walter-Zebe-Gedenkturnier 2008

Bericht


Deutschland-Cup

Qualifikation in Chemnitz

Bericht


2. Bergmann-Cup: Jubiläumsturnier – 50 Jahre Schach in Geringswalde

Marcel Gehmlich 1. Mittelsachsenmeister



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(Bericht von Marcel Gehmlich)

Wie kann man seinen Urlaub besser starten, als an einem Schachturnier teilzunehmen. So machte ich mich am Samstagmorgen auf den Weg nach Hoyersdorf bei Geringswalde, um mein Glück beim Bergmanncup zu versuchen. Zusätzlich zum Turnier an sich wurde in einer Sonderwertung der erste Mittelsachsenmeister im Schnellschach gesucht.
Es gingen 72 Spieler aus Sachsen und Bayern auf den 64 Feldern in den Kampf um den Sieg. Nicht nur die Quantität war beachtlich, sondern auch qualitativ war es ein sehr stark besetztes Turnier. Hoffnung auf den Sieg durften sich natürlich die anwesenden Titelträger, allen voran der internationale Großmeister Lutz Espig vom SK König Plauen und die Fidemeister Paul Hoffmann von Bundesligaaufsteiger USV TU Dresden sowie Alexander Schenk von der USG Chemnitz machen. Zu den Mitfavoriten zählten die Reichenbrander H-U Döring und Dr. Günter Schmidt; Dr. Sören Bär von Sachsenligaaufsteiger Lok Engelsdorf, Hans-Peter Urankar vom Schachclub Unterhaching, Günter Sobeck von der USG Chemnitz, Robert Wetzel von GW Niederwiesa sowie die junge Dresdnerin Elena Winkelmann. Als Nummer 3 der Setzliste wollte ich natürlich auch ein gutes Wörtchen beim Kampf um den obersten Podestplatz mitsprechen. Zu meinen größten Konkurrenten bei der Vergabe des ersten Titels eines Mittelsachsenmeisters zählten der schon erwähnte Robert Wetzel, Uwe Leichsnering vom gastgebenden Verein und Bernd Grundmann von Fortschritt Mittweida.
Nach den zum Glück nicht allzu langen obligatorischen Anfangsreden ging es auch zügig in die erste Runde. Diese brachte keine Überraschungen, aber schon in Runde zwei kamen die ersten Favoriten ins straucheln. Robert Wetzel kam gegen die junge Filiz Osmanodja (USV TU Dresden) unter die Räder; Dr. Sören Bär remisierte gegen den Frankenberger Bert Fischer und Dr. Günter Schmidt sprang einem weiteren Frankenberger, nämlich Olaf Kattermann, gerade noch von der Schippe und konnte den vollen Punkt einfahren. Ab Runde drei wurde es richtig spannend. Paul Hoffmann gewann am Spitzenbrett gegen seine Vereinskollegin Elena Winkelmann, Günter Sobeck unterlag GM Lutz Espig, Dr. Günter Schmidt nutzte einen Fehler von Alex Schenk eiskalt aus und Filiz Osmanodja überraschte wieder mit einem Sieg gegen H-P Urankar. Durch einen wichtigen Punkt gegen Uwe Leichsnering konnte ich mich an der Tabellenspitze halten und auch bei der Sonderwertung etwas absetzen. Mein erstes Ziel war erstmal erreicht – nach zwei Stunden Schlaf erstmal verlustpunktfrei bis zur Mittagspause retten.
In Runde vier remisierte H-U Döring etwas glücklich gegen Paul Hoffmann, Dr. Günther Schmidt trozte GM Espig einen halben Punkt ab, so dass ich mit einem Sieg gegen die bisherige Turnierüberraschung Filiz Osmanodja die alleinige Tabellenführung übernehmen konnte. Es folgten allerdings viele Spieler mit 3,5 bzw 3 Punkten, so dass noch von keiner Vorentscheidung zu sprechen war. Zu diesem Zeitpunkt war mein ärgster Verfolger in der Sonderwertung Bernd Grundmann, der sich bis dahin 3,5 Punkte erspielte.
So musste ich mein geliebtes 3. Brett (4/4) verlassen, und hatte am Spitzenbrett mit Weiß gegen GM Espig keine leichte Aufgabe zu lösen. Nach ausgeglichenem Spielverlauf remisierte ich in wohl leicht besserer Stellung – ich wollte nicht zuviel riskieren. Parallel dazu gewann Hoffmann gegen Bär und zog mit mir nach Punkten gleich, während sich die Reichenbrander Döring und Schmidt friedlich trennten. Anschluss an die Tabellenspitze hielten Urankar mit einem Sieg gegen Grundmann und Sobeck im vereinsinternen Duell gegen Roland Ketzscher. Wichtige Siege um die begehrten Preise der Mittelsachsenmeisterschaft konnten Andreas Scholz (Freiberg) mit einem überraschenden Sieg gegen Schenk und Wetzel gegen Zimmermann (ebenfalls Freiberg) landen, während Leichsnering gegen Dr. Jens Neuhäuser (Niederwiesa) remisierte und etwas den Anschluss verlor. Die erste Entscheidung war also schon gefallen – es wird einen neuen Sieger geben, denn der Gewinner der vergangenen 3 Turniere Alexander Schenk war aus dem Rennen.
Runde sechs brachte folgerichtig das direkte Duell gegen Paul Hoffmann. Bald konnte ich einen guten Zeit- sowie Stellungsvorteil erarbeiten. Am zweiten Brett spielte Wetzel mit Schwarz erstmal solide gegen GM Espig, zerstörte dann dessen Königsstellung und gewann wenig später – starke Leistung! Nach einer Ungenauigkeit schwand etwas von meinem Stellungsvorteil und ein taktisch kluges Remisangebot meines Gegners konnte ich nicht ausschlagen – ich hatte zwar noch deutlichen Zeitvorteil, aber keine Idee, wie ich auf Gewinn spielen soll. So konnten Döring (Sieg gegen Scholz) und Sobeck (Sieg gegen Michael Teichgräber von TuS Coswig) zur Spitze aufschließen, während sich Schmidt und Urankar friedlich trennten. Schon (fast) begraben musste allerdings Leichsnering seine Podestchancen durch die Niederlage gegen Werner Gallitzdörfer (SV Thiersheim).
Somit waren vor der letzten Runde mit Hoffmann, Döring, Sobeck, Wetzel und meiner Wenigkeit fünf Mann mit 5/6 punktgleich an der Tabellenspitze – nach Wertung lag ich nur an vierter Stelle; für den Turniersieg sollte es also kaum reichen.
Die Auslosung ließ mich am ersten Brett mit Schwarz gegen Sobeck antreten, Wetzel spielte gegen Döring und Hoffmann gegen Schmidt. Etwas übermüdet wählte ich lieber den Spatz in der Hand und remisierte schnell gegen Sobeck und legte somit den Druck auf andere Schultern. Wetzel tauschte ein Turmpaar zuviel und reizte das Leichtfigurenendspiel solange aus, bis auch keine Gewinnidee mehr vorhanden war. Damit konnte ich natürlich sehr gut leben. Paul Hoffmann war es also vorbehalten, durch einen Sieg gegen Schmidt den Turniersieg einzufahren – herzlichen Glückwunsch!
Meine Erstrundengegner meinten es gut mit mir und punkteten ordentlich, so dass ich nach Wertung noch auf den 2. Platz vorgespült wurde. U.a. gewann Filiz Osmanodja gegen meinen Vereinskameraden Wolf-Dieter Krabbe, nachdem sie in Runde 5 und 6 gegen Teichgräber und Schenk doch schwer unter die Räder kam, sowie auch Uwe Leichsnering gegen den Frankenberger Matthias Bohla. Der dritte Rang ging an Günther Sobeck knapp vor H-U Döring und Robert Wetzel, der eine tolle Aufholjagd nach seiner Niederlage in Runde 2 zeigte, aber deswegen natürlich keine gute Zweitwertung aufweisen konnte. Neben dem 5. Gesamtplatz durfte er sich über den 2. Platz bei der Mittelsachsenmeisterschaft freuen. Auf Platz 6 der Gesamtwertung mit ebenfalls 5,5 Punkten kam durch seinen Schlussrundensieg H-P Urankar. Ganz spannend ging es um den 3.Platz der Mittelsachsenmeisterschaft zu. Scholz verlor gegen GM Espig, Grundmann gegen FM Schenk und „Onkel“ Reiner Damm holte gegen Elena Winkelmann „nur“ ein starkes remis – der lachende Dritte war somit Uwe Leichsnering, dem Gesamtplatz 13 für den Podestplatz in der Sonderwertung genügte.
Alles in allem kann ich natürlich sehr zufrieden mit dem Turnier sein. Zweiter im Gesamtturnier und erster Mittelsachsenmeister im Schnellschach – viel mehr konnte ich nicht erwarten. Zudem war ich in keiner Partie verlustgefährdet und beging keine größeren Patzer – allerdings wäre bei besserer geistiger Frische und etwas mehr Risiko in den Schlussrunden locker der Gesamtturniersieg möglich gewesen – aber ich will mich nicht beklagen!
Bleibt mir nur noch dem Gastgeber für ein tolles Turnier zu danken. Keinerlei Streitfälle und ein reibungsloser Turnierverlauf bildeten den Rahmen für ein sportlich faires und spannendes Turnier. Mit großem Aufwand haben die Geringswalder viele Sponsoren gewinnen können, so dass Achim Stephan bei der Siegerehrung allen Teilnehmern auch einen schönen Preis übergeben konnte.

Na dann, auf ein neues in 5 Jahren…


Offene Stadtmeisterschaft Hainichen im Schnellschach   2008/2009

Endstand am 05.04.09                                 20 Minuten Bedenkzeit
Pl Name DWZ 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 Punkte
01. Schluttig, Peter 1896   1 1 0 ½ 1 1 1 1 1 7,5
02. Leichsnering, Uwe 1968 0   ½ 1 1 1 0 1 1 1 6,5
03. Büch, Detlef 1991 0 ½   1 1 1 1 0 1 1 6,5
04. Molzahn, Norbert 1962 1 0 0   0 1 1 1 1 1 6,0
05. Krabbe, Wolf-Dieter 1601 ½ 0 0 1   0 1 0 1 1 4,5
06. Werl, Ralf-Dieter 1775 0 0 0 0 1   1 1 ½ 1 4,5
07. Richter, Hans-Peter 1283 0 1 0 0 0 0   0 1 1 3,0
08. Damm, Reiner 1837 0 0 1 0 1 0 1   0 0 3,0
09. Hoffmann, Dirk 1436 0 0 0 0 0 ½ 0 1   1 2,5
10. Kunze, Manfred 1555 0 0 0 0 0 0 1 0 0   1,0

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