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Punktspiele 2006/2007


Saisonstart für Hainichen

– Starke Konkurrenz in der Sachsenliga – Hainichen II: Aufstieg avisiert –

Am Sonntag, dem 17.09., beginnt für die Hainichener nach fünfmonatiger Sommerpause die Saison 2006/07.

Die erste Männermannschaft der Gellertstädter geht dabei das sechste Jahr in Folge in der Sachsenliga an den Start – aber selten waren die Gegner so stark wie in der kommenden Spielzeit.

Mit dem Oberliga-Absteiger SV Ebersbach kehrt ein Team in die Spielklasse zurück, das neben Hoyerswerda und dem Dresdner SC II zu den Topfavoriten im Kampf um Aufstiegsplatz eins zählt.

Die übrigen sieben Teams, darunter Motor Hainichen, sind sehr ausgeglichen besetzt und für Überraschungen gut. Beispielsweise können sich auch die beiden Landesklasse-Aufsteiger Grün-Weiß Dresden und Wilkau-Haßlau berechtigte Hoffnungen auf einen Verbleib in Sachsens höchster Spielklasse machen.

Hainichen hat mit den Neuzugängen Detlef Büch (Dessau) und Mathias Pohl (Berlin) nochmals aufgerüstet, so dass laut Mannschaftsleiter Steffen Ranft sogar eine Topplatzierung möglich ist, sofern das Auftaktprogramm gegen USG Chemnitz II und Wilkau-Haßlau erfolgreich bestritten wird.

Auf Grund der Neuzugänge der Gellertstädter rückten langjährige Stützen des Sachsenligateams in die zweite Mannschaft, die dadurch enorm an Qualität gewonnen hat. Daher lässt Teamkapitän Ralf-Dieter Werl für die bevorstehende Saison in der zweiten Bezirksklasse auch nur eine Zielsetzung gelten: Platz eins. Neben Hainichen II gilt lediglich die SG Limbach-Oberfrohna als potenzieller Konkurrent um den Aufstieg in die erste Bezirksklasse.

Fazit: Beide Hainichener Mannschaften haben sich verstärkt und wollen in ihren jeweiligen Ligen um die Podestränge konkurrieren. Krönung dieses Vorhabens wäre der Doppelaufstieg – derzeit noch ein Wunschtraum in der Gellertstadt.


Sachsenliga

USG Chemnitz II  -  SV Motor Hainichen I   1:7

Und jährlich grüßt das Murmeltier

(von Marek Uhlemann)

Es ist Sonntag, es ist immer Sonntag an Tagen, die für Geschichten wie diese gemacht zu sein scheinen. Das ist aber nicht mittels eines kruden Kirchenfanatismus oder per Verweis auf einen bloßen Zufall zu erklären, sondern damit: Sonntags ist Mannschaftsschach! Zum Glück, muss man sagen, denn der Montag ist ja bereits an eine namhafte Münchner Wochenzeitschrift vergeben ...

Zum ersten Spieltag in der Sachsenliga bescherte uns Caissa (oder doch Waldi Hartmann zusammen mit dem DFB-Obmann??!) ein Auswärtsspiel bei USG Chemnitz II. Ein richtungsweisendes Spiel, wie wir schnell nach Spielplanbekanntgabe beschlossen. Denn die USG ist ähnlich stark wie wir und könnte daher als direkter Konkurrent (um welchen Platz auch immer) bezeichnet werden.
Vorige Saison gewannen wir knapp mit 4,5:3,5, aber diesmal ging es wieder von Null los. Mit unseren Neuzugängen Detlef Büch (Dessau) und Mathias Pohl (Berlin) traten wir so stark wie noch nie in der Sachsenliga an, wir konnten vor DWZ-Doping quasi kaum noch gehen.
Unsere Gegner mussten mit Günter Sobeck und Ulrich Wünsch zwar auf zwei Stützen im Team verzichten, aber auf Grund der fast beängstigenden Jugendwelle im Verein konnten sie das lässig kompensieren.

Ebenso konnte Ingo Sambale eine 45-minütige Verspätung wettmachen, war er für Marcel doch mit einer messerscharfen, forcierten Dauerschachvariante gewappnet und so wurde der erste Punkt der neuen Saison recht bald geteilt.
Um Marcel (und Ingo) zu schützen, schreibe ich an dieser Stelle nicht, um welches System in welcher Eröffnung es sich handelt. Nur soviel: Zukünftige Gegner beider Spieler sollten stets mit dem Schlimmsten rechnen ...

An den übrigen Brettern sah es nach einer Stunde wie folgt aus: Gegen "man kann fast sagen: meinen Ziehvater" Christian Steudtmann (Marcel, Jan und ich waren als Jugendliche eine zeitlang seine Trainingsschützlinge) konnte ich mit Weiß eine leicht bessere Stellung mit risikolosem "Knetpotenzial" aufs Brett stellen.
Jan hatte ebenfalls Weiß, aber dort sah es nach einem perspektivlosen Remis aus, da die Lage recht festgefahren war.
Steffen hatte eine seiner typischen "Wuselstellungen" drauf, er würde vermutlich jeden "Play it like Aronjan"-Wettbewerb gewinnen. Beim Skandinavien-Fahrer und Gelegenheitsschachspieler Christian waren wir schon froh, dass er die Spielregeln behalten hatte und gut aus der Eröffnung fand.
Ebenso konnte Detlef mit Schwarz schnell Fuß fassen und sich an die Sachsenligaluft gewöhnen.
Mathias konnte mit Weiß leider "nicht viel" aus der ersten Partiephase quetschen und musste nach Ausgleich fahnden.
Norbert schließlich wurde an Brett acht regelrecht angefallen und man konnte getrost erhebliche Geldsummen darauf setzen, dass es dort zumindest nicht zu einer Punkteteilung kommen würde.
Nach Marcel (Das Theorie-Remis, Sie erinnern sich?!) wurde Christian fertig und von Brett fünf war Positives zu vermelden. El kontrollierte das gesamte Brett und konnte einen glatten Angriffssieg einfahren.

An dieser Stelle muss ich Folgendes loswerden: Ähnlich dem Fußball, wenn nach Toren Musik eingespielt wird, fordere ich das auch fürs Schach. So käme viel mehr Stimmung auf ... und man würde auch Partieentscheidungen seiner Vereinskollegen schneller mitbekommen. Denn auf Grund der Zuspitzung meiner Partie konnte ich El's Triumphzug gar nicht genießen. Und auch für die übrigen Partieschilderungen verlasse ich mich auf eine verlässliche Quelle, aber gemäß Kohl nenne ich natürlich keine Namen. Nur soviel: Der Informant spielt in unserem Team und war früh fertig.

Nach Christian konnte Norbert nachlegen. Er hatte das feilgebotene Material mutig einge-sammelt und den Angriff überlebt. Gut so, Norbert. Wohl jeder Schachspieler kann nachfühlen, wie UNENDLICH UNANGENEHM eine derartige Partie ist, trotz Holzvorteil muss man ständig auf der Hut sein und kann sich nur blamieren. Aber das blieb zum Glück ja diesmal aus.
Bevor Jan und Claudia Steinbacher die Friedenspfeife hervorkramen konnten, kam es noch zu einer Ungenauigkeit und Jan gewann im Doppelturmendspiel zuerst einen Bauern und dann die Partie.

Mit 3,5:0,5 nach drei Stunden konnten wir dem weiteren Geschehen nun relativ entspannt entgegen blicken, zumal wir durchaus noch Eisen im Feuer hatten.
Damit meine ich gar nicht mal Mathias, der nach der Eröffnung zu rudern hatte. Aber ihm gelang tatsächlich die letztlich verdiente Punkteteilung, womit er zum 4:1 aufstockte.

Nun war ich an der Reihe, dramaturgisch kein schlechter Zeitpunkt, war es doch möglich, die 4,5er-Schallmauer zu durchbrechen. Dumm nur, wenn einem das nicht gelingt und man so vom Hero zum Zero wird. Aber ich beschloss, mir dieses Gefühl für einen knapperen Kampf aufzuheben, das Scheitern muss sich ja auch lohnen (Zitat Stromberg: "Mit EINEM Messer im Rücken geh ich hier nicht raus"). Diesmal ließ ich keine Luft ran und unter dem Druck der langsam aber stetig schwieriger werdenden Lage beging Steudti einen Rechenfehler und musste die Waffen strecken.

Dem 5:1 folgte in alter DFB-Pokal-Tradition prompt das 6:1, Torschütze mit der Nummer sechs: Detlef ....... Büüüüüüüüüüüüch! Danke! Bitte! Detlef hatte nur einen kritischen Mo-ment zu überstehen und kam ansonsten unaufgeregt zu seinem Einstand nach Maß.

Bleibt noch der Mannschaftsleiter, respektvoll "Il Duce" genannt. Steffen gewann aus der Eröffnung heraus einen Bauern und häufte einen beachtlichen Bedenkzeitvorteil an. Darauf thronend, machte ihm die Verwertung seines Vorteils in der Folge keine große Mühe mehr. 7:1, et voila!

Erinnerungen an die vorige Spielzeit wurden bei uns wach. Vor einem Jahr starteten wir ebenfalls mit einem 7:1-Kantersieg in die Saison. Der Unterschied: Görlitz war damals chancenlos in der Sachsenliga, aber die USG ist heuer sicher nicht bereit, sich bei ihrem Potenzial mit der Opferrolle abzugeben.

Für uns kann es gern so weitergehen, insbesondere die eiskalte Fehlerausnutzung sollten wir uns bewahren. Unter dem Strich bleibt am Tag des Wahlsieges von Klaus Wowereit also festzuhalten: Hainichen gewinnt und das ist auch gut so!


SV Motor Hainichen I  -  SVM Wilkau-Haßlau   5 : 3

Natural born chess-players

(von Marek Uhlemann)

Haben Sie schon immer von einer großen Fußballerkarriere geträumt? Bei der WM im Sommer mitgefiebert? Sich vorgestellt, an Ronaldinhos Stelle den entscheidenden Elfmeter zum Champions-League-Sieg für den FC Barcelona in die Maschen zu setzen?

Da Sie aber (aus Interesse? Langeweile?) auf einer Schach-Homepage gelandet sind, nehme ich Folgendes an: Die oben beschriebenen Wünsche haben Sie verdrängt, seit Sie in der DJugend für Traktor Buxtehude aus drei Metern das leer stehende Tor „um Haaresbreite“ verfehlt haben. Stattdessen haben Sie sich aus Peinlichkeitsvermeidungsgründen weniger zuschauerintensiven Sportarten zugewandt – und sind beim Schach gelandet! Aber kein Grund zu hadern ... dieses Schicksal teilen Sie mit tausenden aktiven Schachsportlern deutschlandweit.

Ihnen als Experten muss selbstverständlich nicht extra gesagt werden, dass in der 2. Runde der Sachsenliga mit dem Duell Hainichen – Wilkau-Haßlau ein echtes Schmankerl (oder Betthupferl, wenn Ihnen das nicht zu anstößig klingt) auf dem Programm stand. Mit dem Aufsteiger aus dem Muldental hatten wir zuletzt keine guten Erfahrungen gemacht ... zweimal erspielten wir uns Vorteile, zweimal münzten wir diese konsequent in Matchniederlagen um. Es ging diesmal neben der Bestätigung unseres guten Liga-Starts also um mehr: um Rache, um Ehre, um ... „ein Angebot, dass Wilkau nicht ablehnen kann“.

Morgens halb zehn in Deutschland: Es war noch nicht viel passiert – kein Wunder. Es ging auch erst um zehn Uhr los. Aber mit so einem Kalauer kann man deswegen nicht noch mehrere Wochen bis zur nächsten Runde warten. Also, Versuch zwei ... Morgens halb elf in Deutschland: Einzig Norbert stand bereits bedenklich, hatte er sich doch in eine Variante mit zwei Minustempi geschickt. Dafür stand zumindest Steffen leicht druckvoll, aber mehr auch nicht.

Nach etwa eineinhalb Stunden hatte die Agonie an Brett acht ein Ende – mit dem befürchteten Ergebnis. Die zwei Minustempi wogen in der messerscharfen Stellung einfach zu schwer. Zum Glück hatte Detlef inzwischen durch eine Abwicklung aus einem Mehrbauern eine Mehrfigur gemacht (das wollen die Fans sehen), so dass das „hochverdiente“ 1:1 nicht lange auf sich warten ließ. Mensch, Detlef: Zweites Spiel, zweites „Tor“. In Fachkreisen ist nur noch vom „Mark van Bommel der Gellertstadt“ die Rede. Unmittelbar nach Detlef fügte sich Marcel in die Punkteteilung. Trotz der weißen Steine konnte er nichts Greifbares finden (obwohl ironischerweise die Figuren ja gerade diese Funktion – gegriffen zu werden – haben). Durch die zweite Punkteteilung im zweiten Spiel ist Marcel dann wohl der Friedhelm Funkel Hainichens (Genieren Sie sich nicht, einen Fußballfreak Ihres Vertrauens ggf. um Aufklärung, wer zum Henker FRIEDHELM FUNKEL sei, zu bitten).

Bei Christian ging es (wie so oft) drunter und drüber. Nach dem Übersehen eines typischen Motivs geriet El in die Hinterhand. Aber dann blitzte der allseits bekannte und gefürchtete Christiansche Budenzauber auf und er konnte mit einem Figuren-Einschlag das Ruder rumreißen und uns schließlich mit 2,5:1,5 in Führung bringen. Spiel gedreht. Jetzt aber bloß nicht auf Ergebnis halten spielen. Wenn das gut gehen würde, dann wäre mit Schalke noch ein Bundesligist mehr in der UEFA-Cup-Gruppenphase vertreten.

Durch entgegengesetzte Rochaden (und horrende Zeitnot) spitzte sich das Geschehen bei mir derweil dramatisch zu. In Zeitnot wäre ich übrigens ohne erkältungsbedingte Taschentuchpausen nicht gekommen, da bin ich sicher. Aber zum Glück überlegte auch mein Gegner lang und griff dann in schwieriger Lage für ihn fehl, so dass ich den Ball nicht mehr anders konnte, als über die Torlinie zu schieben. Dem 3,5:1,5 folgte kurz darauf die Entscheidung an Brett sieben: Daniel hatte seit geraumer Zeit Dame gegen zwei Türme, bei voller, geschlossener Stellung. Wir waren also verhalten optimistisch. Nicht zu Unrecht, wie sich herausstellte. Denn in vermutlich verlorener Lage und nach 39 Zügen ließ Daniels Gegner ungerührt das Blättchen fallen. Kalt wie Hundeschnauze. Fast schon schade, dass diese mutige, „Top Gun“-eske Szene nicht mit einem Punkt belohnt wird.

Uns war’s jedoch recht, denn der Gesamterfolg war eingetütet. Dementsprechend gab Jan seine Partie prompt auch gleich großzügig verloren ... oder zeichnete sich das etwa von Anfang an ab, als Jan früh einen Bauern verlor?! Spekulationen bleiben, dieses Mysterium wird wohl nie ganz geklärt werden. Klar ist hingegen folgende hochgradig triviale Gleichung: Steffen = Endspielgott. Aus seiner druckvollen Stellung machte der Mannschaftsleiter zwar einen Minusbauern, aber das Turmendspiel behandelte er dann, wie es Awerbach und Euwe zusammen in einer Beratungspartie nicht viel besser gekonnt hätten. Durch das abschließende Remis wurde die Sache „rund“ – 5:3 für die Hainichener Équipe.

An diesem Tag spielte Wilkau fast besser, aber Caissa hatte einfach uns zugezwinkert. Tja, und wer würde dieses Flirtangebot wohl auch ausschlagen?! Bleibt zu hoffen, dass es in Runde drei gegen den Co-Tabellenführer Hoyerswerda wieder Grund für verführerisches Augenklimpern gibt ...


SC Hoyerswerda  -  SV Motor Hainichen I   4:4

Große Bühne, Publikumsunterhaltung und ein Enkel Brechts am Schachbrett

(von Marek Uhlemann)

Vorbemerkung: Ein Narr, wer annimmt, das Match gegen den SC Hoyerswerda sei eines wie jedes andere. Es gibt 1000 Gründe, die dagegen sprechen. Hier drei nahe liegende:

1. Spitzenspiel: Hoyerswerda und Hainichen zieren nach zwei Spieltagen verlustpunktfrei und mit jeweils zwölf Brettpunkten die Tabellenspitze der Sachsenliga.

2. Auswärtsfluch: Bei zwei Gastspielen in Hoyerswerda gab’s für uns jeweils einen Satz heiße Ohren, ich glaube, mit 2:6 und 3:5

3. Offene Rechnung: Am letzten Spieltag der vergangenen Saison reiste Hoyerswerda erstmals in die Gellertstadt und verlor gegen sechs (!!!) Hainichener Kämpfer mit 4,5:3,5. Und das, obwohl sie vor dem letzten Spiel nur einen Punkt hinter dem späteren Aufsteiger Leipzig-Gohlis II rangierten. Hui hui hui – ob sie das gelassen verkraften haben?! Oder ist eventuell die Nachfrage nach psychotherapeutischen Behandlungen in Nordostsachsen ab April 2006 sprunghaft (und für Experten unerklärlicherweise!) angestiegen?!

Unchristlich frühes Aufstehen (und das zum Sonntag!), eine lange, beschwerliche Anreise und eine für Spitzenspiele typische Anspannung, die einem zunächst das Adrenalin durch die Adern jagt und einen in der Folge merken lässt, dass sechs Stunden Schlaf keinesfalls zu viel sind ... das alles zählt jetzt nicht mehr – im Kampf „Mann gegen Mann“. Bitte stellen Sie Ihre Sitze in eine aufrechte Position: Das Drama beginnt!

1. Akt: Sie haben Othello gelesen?! Maria Stuart?! Wenigstens Faust?! Na also. Dann wissen Sie ja, zu Beginn des Dramas geht es gewöhnlich gemächlich zu – Blut fließt am Ende! Nach etwa einer Stunde waren wir besser ins Spiel gelangt als der MSV Duisburg in so manche Zweitligapartie (Nein, mir werden die Fußball-Metaphern nicht ausgehen. NIEMALS!!!). Bis auf Mathias hatte niemand größere Probleme zu lösen. Der Pohlman behandelte die Eröffnung mit Schwarz jedoch zu handzahm (Tztztz, wir sind hier doch nicht im Streichelzoo!). Dafür standen mit Jan, Peter, Norbert und mir gleich vier Akteure zumindest leicht besser. Marcel, Detlef und Daniel beschlossen, vorerst auf „Laden zusammenhalten“ zu spielen. Nach etwas über einer Stunde entschied ich mich für den sagenumwobenen (oder etwa nicht?) Spatzen in der Hand und offerierte Jiri Lechtynsky die Punkteteilung, die er nicht auf Kosten lang anhaltender Bauchschmerzen ablehnen wollte (Quasi „Der Pate“-like: “Ich machte ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte.“). Somit war der Bann gebrochen – der Punktereigen konnte beginnen.

2. Akt: Tat er aber nicht. Die folgenden anderthalb Stunden gab es keine Bewegung auf den Punktekonten – wohl aber auf den 64 Feldern. Nur Jan stand immer noch viel versprechend und hatte noch dazu auf der Uhr knapp eine Stunde Polster. Peter und Norbert konnten ihre vormaligen (Nur optischen?) Vorteile nicht verdichten und eine Prognose ihrer Partien fiel zunehmend schwerer. Nicht so bei Marcel und Detlef. Beide verfolgten nach bequemer Eröffnung einen letztlich fehlerhaften Plan und gerieten massiv ins Hintertreffen. Dazu noch Mathias’ Ruine. Hmm, wer fehlt noch? Ach ja, DJ: Das war wohl ein Satz mit x, denn Daniel Juhrs (bei ihm seien Vor- und Nachname nur aus Spitznamenerklärungsgründen angeführt und nicht etwa, weil er von uns zum Beispiel gemobbt wird) konnte mit Weiß nicht den Hauch von Vorteil nachweisen. Ich will dem Regisseur ja nicht reinreden, aber für das Ende von Akt zwei schlage ich die düsteren und schwermütigen Bühnenbilder vor.

3. Akt: Der erste Höhepunkt des Dramas – es gibt Entscheidungen zu vermelden. Nach dem sich abzeichnenden Remis von Daniel, kann Jan seinen Gegner durch Druck auf dem Brett und der Uhr sicher bezwingen ... eine Partie aus einem Guss (und zu diesem Statement kann ich mich bei Jans Ligapartien oft nicht so leicht wie diesmal hinreißen lassen). Weiter so! Aber nicht so, Norbert. Zwar geht die Punkteteilung an Brett acht in Ordnung, aber etwas mehr erhofft hatten wir uns trotzdem – auch wegen der noch offenen (nichts Gutes für uns verheißenden) Partien. Apropos: Nach knapp vier Stunden streckte Detlef (nach vorher lupenreinen 2/2) erstmals im Trikot der Gellertstädter die Waffen. Nach einer problematischen Stellung und einem weiteren Schnitzer war der Rest Schweigen. Schade nur, dass das in seinem Falle nicht Gold nach sich zog ...

4. Akt: Der Himmel verdüsterte sich weiter. Zwar stand es immerhin noch 2,5:2,5 – aber Marcel und der „Pohlman“ standen klar auf Verlust, während Peter den Eröffnungsvorteil über den Umweg kritische Stellung in ein Osterei zu verwandeln drohte. Bei 2,5:5,5 würde niemand von einem Schlachtfest sprechen, dachte ich so bei mir. Aber ernüchternd wäre es für uns als Co-Tabellenführer schon gewesen. In mittlerweile beiderseitiger Zeitnot konnte Mathias den „Lappen“ nicht mehr verteidigen. Er hatte sich in der perspektivlosen Stellung immerhin lange gewehrt, aber letztlich war die Niederlage durch das Spiel auf ein Tor unausweichlich. Die Gellertstadtkogge droht an dem Eisberg zu zerschellen. Nun bahnt sich wohl das an, was Dramentheoretiker mit dem „retardierenden Moment“ bezeichnen. In horrender Zeitnot und schwer zusammen zu haltender Stellung gelang es Peter, seinen Gegner zu beschäftigen. In beiderseitiger Zeitnot zog der schließlich die Notbremse und nahm das Remisangebot an. Durch den Stand von 3:4 war zumindest klar, die Entscheidung würde erst im letzten noch laufenden Duell fallen.

5. Akt: Aber welche Optionen gab es? Günther Jahnel hatte gegen Marcel die volle Kontrolle über das Brett, einen Bauern mehr und noch dazu einen gedeckten Freibauern auf g7 bei offener schwarzer Königsstellung. Na, schönen Dank auch! Das einzige Plus war die Zeit. Marcel hatte noch etwa 90 und Jahnel 30 Minuten. Mit jeder Minute, die verrann, wurde die Traube um Brett zwei größer. Marcel gelang es zumindest, unmittelbare K.o.-Drohungen zu parieren, aber an mehr war nicht zu denken. Und Jahnel? Klar, der wollte mehr als nur Remis, qualifizierte „Fritz“ diese Phase mit durchschnittlich „+ 5“ doch als indiskutabel für Schwarz ab. Aber wo war der entscheidende Schlag? Noch 20 Minuten für Jahnel. Mal mit dem Turm aktiv werden, Dame und Bauern angreifen. Keine Überraschung, Marcel muss die Dame zurück ziehen. Aber hängt der Bauer wirklich oder kommt Schwarz dann zu Gegenspiel gegen den schützenden Bauern h3? Noch 12 Minuten. Na ja, der Bauer f5 läuft ja nicht weg. Aber er wird durch Lf3-g4 gedeckt!!! Und der gefesselte Bauer auf h3 hängt durch die schwarze Dame auf h6. Zu allem Überfluss ist nun der weiße Turm vom Hinterland abgeschnitten. Noch 6 Minuten. Deck ich den h3 mit der Dame? Ja, was soll dann noch gehen? Also los – halt! Der Turm b8 könnte dann eindringen. Oder doch nicht? Wer soll das denn noch alles berechnen können?! Noch 3 Minuten. Verdammt, was dann? Na gut, dann eben h3-h4, ist von der Dame auf e1 gedeckt. Dumm nur, dass der Läufer g4 nun zementiert wurde. Aber ansonsten ... Tb1! Schock!!! Ist der zu nehmen? Dann hängt der h4 mit Schach und – noch 2 Minuten – Dame und Läufer „kümmern“ sich um den schutzlosen weißen König. Das hält nicht, oder? Noch eine Minute. Okay, okay, cool bleiben. De1-g3 hält den Bauern h4 und schützt den König. Tf1! Panik. Ruhe. Dann – nichts mehr. Tf3 ist nicht zu entkräften. Nur ein paar Alibizüge noch, dann war es amtlich: Marcel konnte – nach mehrfachen zwischenzeitlichen Aufgabe-Gedanken – diese Dschungelschach-Partie also tatsächlich für sich entscheiden und sorgte somit für tosenden Jubelsturm im (Hainichener) Publikum. Zufrieden verließen die Bürger diese heilige Stätte, sie waren gerade (mitwirkender oder passiver) Zeuge eines atemberaubenden Schauspiels geworden. Es trägt folgenden selbsterklärenden Titel: Der aufhaltsame Aufstieg des Marcel Gehmlich.

Fazit: Noch nach zwei Stunden sah es für uns nach mehr als einem 4:4 aus. Als wir unsere Chancen in den Stunden drei und vier dann jedoch ungenutzt ließen, war der Zug an und für sich abgefahren. Die unerhört glückliche letzte Phase des Matches sollte Warnung und Ansporn zugleich sein: Zum einen ist man nicht immer derart mit Caissa im Bunde, aber zum anderen gewinnt man so auch Titel. Sollte es Ihnen bis hierhin entgangen sein (Unvorstellbar!): Auch dieses Drama hat eine tragische Figur. Günther Jahnel musste in seinem Streben nach dem höchsten Gut (= dem Partiegewinn im Schach) mental den Giftbecher leeren und sank in sich zusammen.


SV Motor Hainichen I  -  Chemnitzer SC Aufbau   2:6

Dämpfer für Gellertstädter Denksportler

Die erste Männermannschaft hat sich vorerst aus dem Kampf um den Aufstieg in die Oberliga verabschiedet. Der Tabellenzweite der Sachsenliga unterlag gegen den abstiegsbedrohten SC Aufbau Chemnitz deutlich mit 2:6.

Nach einem kampflosen Partiegewinn von Jan Friedrich und einem sehenswerten Weißsieg von Marcel Gehmlich lief für die Gellertstädter nichts mehr zusammen.

Durch unnötige Niederlagen von Mathias Pohl, Detlef Büch, Daniel Juhrs und Christian Elliger geriet Hainichen mit 2:4 in Rückstand, bevor nach fast sechs Stunden Steffen Ranft und Marek Uhlemann ihre Partien ebenfalls noch verloren.


Die normative Kraft des Faktischen (von Marek Uhlemann)

Es ist wie Hitze für ein schönes Eis, wie ein spontan die Fahrbahn betretendes Reh für ein Auto oder wie eine harte Rechte für das Kinn von Wladimir Klitschko: gegen manche Gegner kommt man einfach nicht zu Siegen, egal, was man unternimmt. So ging es uns bis dato auch gegen Aufbau Chemnitz. In den vergangenen Duellen in der Sachsenliga waren stets zwei Dinge die gleichen – wir hatten Heimrecht und ... gingen unter!

Das sollte sich endlich ändern, schließlich sind wir mit 5:1 Punkten und Platz zwei sehr gut aus den Startlöchern gekommen, während die Chemnitzer sich auf 2:4 Mannschaftspunkte gequält hatten.

Der Start war phänomenal – nach exakt einer Stunde stand es 1:0 für uns. Gut, es lag daran, dass David Möller nicht antrat und Jan sich innerlich 200 Mal fragen konnte, warum er eigentlich aus Berlin angereist war. Zwar ist ein erspielter Sieg immer vorzuziehen, aber im Mannschaftssinne ist das Schall und Rauch. Außerdem mäkelt man ja auch nicht an, na sagen wir, Kevin Kuranyi herum, nachdem er den Ball mal wieder unbeholfen mit dem Knie über die Torlinie bugsiert hat.

Nach etwa einer Stunde sah es so aus: ich hatte den gegnerischen Anfangsdruck weitgehend egalisiert und war nah am absoluten Ausgleich dran. Marcel machte gegen Anne Druck und hatte (wie immer!) einen Zeitvorsprung. Steffen stand gegen Schindex okay, ebenso El und Detlef. Daniel hatte eine seiner gewohnt dubiosen Stellungen drauf und Matze stand mit Weiß gegen „Herm“ auch leicht besser.

Nun passierte ne Weile nichts – zumindest dachte ich das, da ich immer noch mit dem Finden klarer Wege zum Remis die Zeit zubrachte und in meinem Rücken keiner „Yeah, strike: 2:0, olé, olé“ brüllte. Dann, nach etwa drei Stunden, war es Marcel, der nachlegte – und wie! Sein beherztes und schnelles Spiel nach vorn wurde belohnt: Anne konnte dem Stellungs- und Zeitdruck nicht mehr stand halten. Das 2:0 sollte uns doch nun die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor geben ... noch ein, zwei wie vom „Kloppomat“ am Reißbrett entworfene Konter setzen und die Sache ist in trockenen Tüchern – mit Schleife drum.

Aber wie ging’s weiter? (Diese Frage stelle ich mir tatsächlich gerade, da ich ab diesem Zeitpunkt vielleicht noch einmal für zwei Minuten aufstand – das Remis ließ weiter auf sich warten) Der „Pohlman“ hatte zuerst eine Gewinnstellung herausgewuselt, die er in Zeitnot zum Remis verdarb – um mit dem 40. Zug dann das Blättchen hämisch „0:1“ sagen zu lassen. Ver*****, so ein M***, nicht zu glauben, was für ein ***** das ist ... So, das musste jetzt einfach mal sein.

Auch stellvertretend für die kommenden Ereignisse, denn dem Anschlusstreffer folgte in alter Europapokalmanier der Ausgleich: Detlef übersah einen Einschlag vor seinem König und musste die Waffen strecken. Als ob das nicht genügend Nackenschläge gewesen wären, kam unfrohe Kunde von Brett sieben: DJ konnte den Laden in Zeitnot nicht mehr zusammenhalten und ließ Kay zum 2:3 einköpfen.

Zeit für eine Bestandsaufnahme ... nach dieser Phase, die Fußball-Weltmeister Andi Brehme treffend zu analysieren gewusst hätte. Er gab einst philosophisch zu Protokoll: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“ (Ein Hoch auf die Macht des Zitierens – sind Fäkalausdrücke ansonsten verpönt und auf dieser Homepage an einer Hand abzuzählen *grins*, verleihen unscheinbare Gänsefüßchen der Sache doch fast einen wissenschaftlichen Anstrich). 2:3 also, na schön. Es spielten noch Steffen, El und meine Wenigkeit. Ich hatte im Leichtfigurenendspiel mit Läufer und Springer gegen Läuferpaar bei abgeklemmtem Springer immer noch zu rudern und war auch auf der Uhr leicht in der Kreide. Steffen hatte ebenso zunehmend Arbeit und ein Sieg stand nicht in Aussicht. Bleibt noch El: Im gleichfarbigen Läuferendspiel steht sein König passiver ... oh oh!

Hatte es nun ein Ende mit den Hiobsbotschaften? „Im Prinzip nein“, um mal mit Radio Eriwan zu sprechen. Wie befürchtet konnte Christian das Unheil nicht aufhalten – 2:4. Und auch Steffen entschied nach etwa fünf Stunden, dass weiterer Widerstand unter W wie Witz (oder alternativ P wie Provokation) abzulegen sei, was keine wirkliche Option war. Mit dem 2:5 war der Drops demnach gelutscht – und auch auf meinem Brett sah es nicht nach Sonnenschein aus. Zwar hatte ich (toll, nach reichlich zwei Stunden) meinen Springer vom Rand befreit, aber mit zehn gegen 20 Minuten macht so etwas trotzdem keinen rechten Spaß. Als wir beide in der Zeitnot angekommen waren (Norman noch vier, ich drei Minuten), hatte ich meine Remisstellung endlich erstmals auf dem Brett und – warf sie sofort weg! Anstatt einfach nichts zu machen und zu warten, bis Weiß, um den h-Bauern zu gewinnen, ein Läuferpaar tauschen muss und dann den Springer gegen den f-Bauern zu verheizen (dann hätte Weiß den falschen Läufer + Randbauer), opfere ich zuerst den Springer gegen den f- Bauern und verliere dadurch ohne Abtausch den h-Bauern. Mit zwei Läufern und Randbauer gegen Läufer gibt’s dann keinen „falschen“ Läufer und die Postierung König h8 und Läufer auf der langen Diagonalen hält (ärgerlicherweise) nicht remis.

Nach fast sechs Stunden war das 2:6 unterschriftsreif (und wurde meines Wissens von beiden ML’s auch unterschrieben). Da kann mal wohl nur sagen: „Gewogen und für zu leicht befunden.“ Gegen TU Dresden muss im neuen Jahr mehr bei uns zusammenlaufen – dann klappt’s auch wieder mit dem Nachbarn ... äh, mit dem Mannschaftssieg.

Und hier noch eine Legende aufgetretener (Spitz-)Namen zum Verständnis (bitte bis zum nächsten Punktspiel auswendig lernen – das wird stichprobenartig kontrolliert!)

Wladimir Klitschko: Recht erfolgreicher Boxer. Veröffentlicht gern unter dem Pseudonym „Dr. Steel Hammer“

David Möller: Etatmäßiger dritter Mann bei Aufbau (Berühmtester dritter Mann, der es sogar fast zum Kanzler geschafft hätte, war übrigens Rudolf Scharping)

Jan: Unser „Scharping“ Jan Friedrich

Marcel: Hier ist von keinem anderem als dem USG-Heimkehrer und Jahnel-Alptraum Marcel Gehmlich die Redev

Anne: Mehr als nur Dekoration, ist Anne Czäczine bei Aufbau seit Jahren eine Macht.

Steffen: Unser Mannschaftsleiter Steffen Ranft. Hätten Sie’s gedacht?

Schindex: Er ist der „Steffen“ von Aufbau – schon immer dabei, und kann noch dazu sehr gut spielen – Sven Schindler

El: Christian Elligers Spitzname ist absolut selbsterklärend und es ist eine Schande, nach einer derartigen Erklärung bitten zu müssen

Matze: Mathias Pohl firmiert zusätzlich unter „Pohlman“ und, nach diesem Spieltag, eventuell unter „lame duck“

Herm (gesprochen: „Höörm“): Frank Herrmann stellt den „Nachwuchs“ bei Aufbaus Erster.

Kloppomat: ZDF-Länderspielguru und nebenberuflich Abstiegstrainer beim FSV Mainz 05.

Pohlman: siehe Matze

Detlef: Neuzugang Detlef Büch, von dem wir uns “15+x” Tore (=”5+x“ Punkte) erhoffen

DJ: Ein Klassiker – der Initialenrittberger. Daniel Juhrs ist derjenige welche

Kay: Unbestätigten Gerüchten zufolge wird Kay Kempe in der ersten Mannschaft für das sommerliche Schachballturnier fit gehalten.

Norman: Neuzugang Norman Thielsch verleiht Aufbau zusätzliche Stabilität an den vorderen Brettern und (die Meinung eines einfachen Arbeiters!) verfügt über eine starke Endspieltechnik.


Hainichen vor Schlüsselspiel

Bericht


USV TU Dresden II  -  SV Motor Hainichen I   2,5:5,5

Bericht



VfB Schach Leipzig   -   SV Motor Hainichen I   3,5:4,5

Bericht



SV Motor Hainichen I   -   SG GW Dresden   3,5:4,5

Bericht



SV Ebersbach   -   SV Motor Hainichen I   5:3

Bericht


Mannschaftscharakterisierung

SV Motor Hainichen I   -   SC Leipzig-Gohlis III   4 : 4

Bericht


Verein Punkte BrPu
SV Ebersbach 16 : 02 44,5
SC Hoyerswerda 13 : 05 46,0
SG GW Dresden 13 : 05 41,0
Chemnitzer SC Aufbau 12 : 06 39,5
SV Motor Hainichen I 10 : 08 37,0
USV TU Dresden II 08 : 10 33,5
SC Leipzig-Gohlis III 07 : 11 30,5
VfB Schach Leipzig 04 : 14 32,5
SVM Wilkau-Haßlau 04 : 14 28,0
USG Chemnitz II 03 : 15 27,5

Brett Name DWZ                   %
03. Friedrich, Jan 2125 1 0 1 + = = 1   1 75
01. Uhlemann, Marek 2172 1 1 = 0 = = 1 1 1 72
02. Gehmlich, Marcel 2163 = = 1 1 1 1 0 1 = 72
05. Elliger, Christian 2053 1 1   0 1 0 0 = = 50
Ers Molzahn, Norbert 2008 1 0 =   = 1 0     50
08. Pohl, Mathias 1954 =   0 0 1     0 1 42
06. Büch, Detlef 1997 1 1 0 0 = = 0 0   38
07. Juhrs, Daniel 1949   1 = 0 0 1 0 = 0 38
04. Ranft, Steffen 2109 1 =   0 1 0 0 0 0 31
Ers Schluttig, Peter 1893     =           0 25

Saisonabschlussbericht


2.Bezirksklasse Staffel A

SV Motor Hainichen II   -   Chemnitzer SC Aufbau V   7:1

5 Spielerinnen vom Chemnitzer SC Aufbau V



Sachsenring II   -     SV Motor Hainichen II   1,5:6,5



SV Motor Hainichen II  -  SG Limbach-Oberfrohna   6:2


SV Eiche Reichenbrand III  -  SV Motor Hainichen II   2:6

Hainichen II hält Aufstiegskurs

Die zweite Vertretung hat die Tabellenführung in der 2. Bezirksklasse souverän verteidigt. Der Kreisvertreter gewann bei Eiche Reichenbrand III deutlich mit 6:2.

Für volle Punktgewinne sorgten dabei Norbert Molzahn, Dr. Olaf Enge, Manfred Kunze, Thomas Rausch sowie Dirk Hoffmann. Remis spielten Ralf-Dieter Werl und Wolf-Dieter Krabbe. Jugendspieler Christian Rohrbeck zog gegen seinen Gegner den Kürzeren.




SV Motor Hainichen II  -  VfA Rochlitzer Berg   6:2

Weiter, weiter. Immer weiter! (von Marek Uhlemann)

Nun war es also endlich soweit: Da „die Erste“ spielfrei hatte, ergab sich erstmals (und auch letztmals) in dieser Saison die Möglichkeit, dem Spektakel eines Matches in der 2. Bezirksklasse beizuwohnen. Praktischerweise sind die Gegner – die Rochlitzer – alte Bekannte, so dass ich auf das Duell schon gespannt war.

Nach einem dem Wochentag angemessen ruhigen und späten Frühstück, erreiche ich gegen elf Uhr unser Spiellokal. Beim Ansteuern des Parkplatzes nehm ich noch ein sich entfernendes Fahrrad wahr – das konnte doch nur Peter sein, oder? Aber um diese Zeit ... ?! Zu meinem Erstaunen wiesen bereits vier von acht Brettern die selbst Laien vertraute Grundposition der Figuren auf – hmm, damit hatte ich nicht gerechnet. Rasch ließ ich mich ins Bild setzen: Peter gewann kampflos, da Rochlitz keine acht Spieler auftreiben konnte. Christian tat sich nicht wesentlich schwerer und kombinierte seinen Kontrahenten ebenfalls schnell aus. Thomas hatte einen Mehrbauern gehabt, musste nach einer überraschenden Antwort seines Gegners jedoch in die Punkteteilung einwilligen, um nicht in Nachteil zu geraten. Und der Vierte im Bunde war schließlich Hans-Peter, der nach einem gastgeberfreundlichen Einsteller seines Gegenübers den ganzen Zähler einstrich.

Kurze Bilanz: Es steht 3,5 zu 0,5 und Norbert, Ralf-Dieter, Wolf-Dieter und Manfred spielen noch. Okay, dann werd ich wohl mal wieder ... Oder halt, erst noch mal kurz schauen, wer für den finalen Punkt sorgt. Norbert steht mit Schwarz solide und hat positionellen Vorteil. Bei Ralf-Dieter droht sich auf der einzigen offenen Linie jedoch alles in remisliches Wohlgefallen aufzulösen. Wolf-Dieter kämpft derweil im Leichtfigurenendspiel mit Minusbauern gegen Windmühlen, während Manfred zwar eine Mehrfigur besitzt, aber bei luftiger Königsstellung noch etwas rechnen muss. Na gut, fünf Minuten kann ich ja noch bleiben ...

Das unvermeidliche tritt ein: Nach etwa drei Stunden streckt Wolf-Dieter die Waffen und RD fügt sich in die Punkteteilung. Puh, nur noch 4:2 ... und Manfred hat noch etwa 20 Minuten für 15 Züge zur Verfügung. Da wird doch nichts mehr anbrennen? Nein! Durch einen weiteren Figurengewinn zwingt Manfred seinen Gegner zum Handtuchwurf. 5:2 – die Messen sind gesungen. „Inspiriert“ von der feststehenden Mannschaftsniederlage, entschließt sich Rochlitz’ Spitzenbrett, das aus seiner Sicht Unvermeidliche zu beschleunigen und reicht Norbert in zumindest noch spielbarer Stellung die Hand – 6:2, Deckel drauf und gut!

Fazit: Trotz der bedenklichen Oberhaus-Schwäche (1,5 aus drei) gelingt Hainichen II durch 3,5 Zähler an den Brettern fünf bis acht der fünfte Kantersieg im fünften Spiel. Wenn am Ende der Saison nicht der souveräne Aufstieg in die erste Bezirksklasse herauskommt, dann werden sich die dafür Verantwortlichen wohl auf eine gepflegte Teerung und Federung einstellen müssen ...



SV Motor Hainichen II   -   SG Adelsberg II   6:2



TSV IFA Chemnitz V   -   SV Motor Hainichen II   3:5


SV Motor Hainichen II   -   TV Grüna   5,5 : 2,5


USG Chemnitz V   -   SV Motor Hainichen II   3 : 5

Verein Punkte BrPu
SV Motor Hainichen II 20 : 00 60,0
SG Limbach-Oberfrohna 18 : 02 57,5
TV Grüna 15 : 05 46,5
SV Eiche Reichenbrand III 13 : 07 45,0
VfA Rochlitzer Berg 11 : 09 41,5
SC Adelsberg II 10 : 10 40,0
IFA Chemnitz V 07 : 13 33,5
SC Sachsenring II 06 : 14 36,0
USG Chemnitz V 06 : 14 31,5
CSC Aufbau V 03 : 17 25,5
SG Neukirchen III 01 : 19 23,0

Brett Name DWZ                     %
01. Molzahn, Norbert 2008       1 1   1   1   100
03. Schluttig, Peter 1893 1 1     + 1 1 1     100
Ers Schlegel, Helmut 1319               1     100
Ers Wiesner, Michael 1133                   1 100
Ers Hoffmann, Dirk 1433   = 1 1   1   1 +   92
07. Kunze, Manfred 1498 1 1 = 1 1 1 = 1 + = 85
04. Enge, Olaf, Dr. 1746 = 1 1 1   1 = = = 1 78
05. Krabbe, Wolf-Dieter 1612 1 1 1 = 0 1 = = = 1 70
08. Rausch, Thomas 1510 1   = 1 =       =   70
02. Werl, Ralf-Dieter 1859 = + 1 = = 0 1 + = = 65
Ers Richter, Hans-Peter 1290 1 = 0   1 1 0 1   = 63
06. Rohrbeck, Christian 1433 1 = 1 0 1 0 =   = = 56

Saisonabschlussbericht 2006/2007



Am Sonntag, dem 15.07., feierte der Gellertstädter Denksportler Helmut Schlegel seinen 80. Geburtstag.
Bereits seit Vereinsgründung der BSG Motor Hainichen im Jahr 1949 geht er für Hainichens Schachabteilung bei Meisterschaften und Liga-Kämpfen auf Punktejagd.
Während er in den Fünfziger- bis Siebzigerjahren in der ersten Mannschaft Hainichens eine feste Größe war und beispielsweise 1967/68 in der starken Bezirksklasse Brettbester wurde, spielte er danach häufiger für die zweite Vertretung der Gellertstädter - das allerdings sehr erfolgreich: Er hat durch zahlreiche Gewinnpartien in den vergangenen Jahren wesentlichen Anteil an der Stabilität des Teams und somit am in diesem Jahr endlich geglückten Aufstieg in die erste Bezirksklasse.
Hainichens Schachsportler gratulieren Helmut Schlegel herzlich zu seinem Ehrentag.